Tierärztliche Praxis für KleintiereDr. med. vet. Monika Meyer

Kastration Rüde

Kastration / Sterilisation: Was ist das?
Unter Kastration versteht man die Entfernung des Keimgewebes, also der Hoden beim männlichen Tier bzw. der Eierstöcke beim weiblichen Tier.
Eine Sterilisation bedeutet die Unterbindung der Fruchtbarkeit. Bei weiblichen Tieren werden die Eileiter durchtrennt, bei männlichen Tieren die Samenleiter. Die Tiere können sich so zwar nicht mehr fortpflanzen, der Sexualtrieb ist aber unverändert. Der Rüde ist zwar nicht mehr zeugungsfähig, hat aber nach wie vor einen ungebremsten Fortpflanzungstrieb. Deshalb wird beim Rüden eine Kastration durchgeführt.

Warum kastrieren?
Der Hauptgrund für eine Kastration ist es, die Fortpflanzungsfähigkeit bzw. den Fortpflanzungstrieb zu unterbinden.
Die Kastration hat aber auch weitere Gründe.
Manche Rüden haben häufig wiederkehrende Vorhautvereiterungen (Präputialkatharrh), die durch Belecken aufrechterhalten werden. Rüden die in der Nachbarschaft vieler Hündinnen wohnen, finden in der Zeit der Läufigkeiten dieser Hündinnen manchmal keine Ruhe. Zum Teil bringen die Rüden sich und andere in Gefahr, da sie, um zur Hündin zu gelangen, blind über die Straße laufen. Auch Hypersexualität, z.B. Bespringen anderer Hunde und Menschen, kann ein Grund für eine Kastration sein. Manche Erkrankungen wie z.B. Prostataerkrankungen, Perninealhernien oder Hodentumoren u.a. machen eine Kastration aus medizinischer Sicht notwendig.

Wie verändert die Kastration meinen Hund?
Einige Rüden sind aggressiv gegenüber anderen Rüden oder auch Menschen. Unkastrierten Rüden fällt es manchmal schwerer sich unterzuordnen. Eine Kastration ist aber keine Verhaltenstherapie. Schlechte Angewohnheiten können nicht durch die Kastration behoben werden. Um diese abzustellen, sollten Sie ein gezieltes Hundetraining mit Ihrem Rüden absolvieren.
Rüden werden durch die Kastration auch nicht ruhiger. Ein quirliger Jack Russel Rüde ist nach der Kastration nicht ruhig und folgsam. Denken Sie daran, dass sie Rasse- und Charaktereigenschaften Ihres Hundes nicht durch die Kastration beeinflussen können.
Kastrierte Rüden neigen etwas eher dazu Fett anzusetzen. Dem können Sie als Besitzer entgegensteuern, indem Sie weiterhin viel mit Ihrem Hund spazieren gehen, spielen, Sport treiben und die Futterration an die Bewegung und den Bedarf anpassen. Wir beraten Sie gerne, welche Ernährung für Ihren Hund die geeignete ist.

Wann sollte mein Rüde kastriert werden?
Je nach Größe und Rasse wird ein Rüde in unterschiedlichem Alter geschlechtsreif. Es gibt keinen Grund einen Rüden besonders frühzeitig zu kastrieren, sinnvoll ist die Kastration, wenn Sie merken, dass Ihr Rüde negative Eigenschaften oder Angewohnheiten ausbildet, die auf seinen Sexualtrieb zurückzuführen sind. Dies kann z.B. ständiges Fortlaufen auf Grund läufiger Hündinnen sein, oder das Bespringen von Personen. Besonders, wenn Kinder zusammen mit dem Rüden aufwachsen, ist es möglich, dass der Rüde Schwierigkeiten hat sich in das „Familienrudel“ einzuordnen. Der Zeitpunkt der Kastration sollte demnach von Ihnen bestimmt werden. Warten Sie allerdings nicht zu lange, wenn sie die beschriebenen Auffälligkeiten beobachten. Je älter ein Rüde zum Zeitpunkt der Kastration ist, desto weniger wahrscheinlich ist es, dass er seine Angewohnheiten wieder ablegt.

Was muss ich als Tierbesitzer beachten?
Sie bringen Ihren Rüden am Tag der Kastration zum vereinbarten Termin in unsere Praxis. Zuvor darf er zwölf Stunden nichts fressen – trinken darf er.
Etwa drei Stunden nach der Abgabe können Sie Ihren Rüden wieder abholen. Er hat einen Schnitt vor dem Hodensack, über den die Hoden entfernt wurden.
Am Tag der Operation gilt:
Gehen Sie mit Ihrem Hund nur kurz raus, damit er Urin und eventuell Kot absetzen kann. Leinen Sie Ihren Hund bitte an, da er auf Grund der Narkose eventuell untypisch reagiert und nicht wie gewohnt gehorcht. Ihr Hund braucht an diesem Tag Ruhe und Wärme. Trinken sollte zur Verfügung stehen, fressen darf Ihr Hund erst am nächsten Tag oder spät abends am Operationstag. Ihr Rüde hat keine Schmerzen, da er von uns mit Schmerzmitteln versorgt wird. Damit Ihr Hund nicht an der Wunde leckt, sollte er, wenn er alleine ist und nachts einen Halskragen oder eine „Hose“ tragen.
Drei Tage nach der Operation stellen Sie Ihren Hund bei uns zur Nachuntersuchung vor. Wir überprüfen, ob Ihr Tier die Narkose und die Operation gut überstanden hat.
Zehn Tage nach der Operation werden von uns die Fäden gezogen. Damit ist die Kastration abgeschlossen.

Wenn Sie weitere Fragen haben, beantworten wir Ihnen diese gerne!



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